Abhandlung über die Krankheiten der Pflanzen, ihrer Kenntniß, und Heilung (1779)

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nugsamen Beweggrund in sich enthält, warum das andere seyn könne. Aus der Ursache demnach begreifen wir das wirkliche Daseyn einer Sache; aus dem Anfange einer Sache aber werden wir von der Möglichkeit belehret.

* So kurz und deutlich dierser Begriff der wirkenden Ursache ist, so nothwendig ist er auch in Durchforschung der Ursachen. Wer denselben entweder vernachlässiget, oder verkennet, kann leicht durch einen irrigen Vernunftschluß verführet werden, und willkührlich etwas für eine Ursache annehmen, welches nicht die Ursache ist. Daher geschieht, daß hin und wieder der Anfang für eine Ursache gehalten wird, ohne zwischen beyden die mindeste Unterscheidung zu machen. Vielleicht ist auch solchergestalt die Abtheilung der wirkenden Ursache in eine nähere und weitere, und in eine mittelbare, und unmittelbare entstanden. Und eben so wird, (obwohl ziemlich unordentlich) behauptet, daß eben die Sonne, als eine Ursache den Koth verhärte, und das Wachs flüssig mache, da doch in der Sache selbst die Sonnenstralen, was die Schmelzung des Wachses anbelanget, zwar die Ursache ist, in Betreffs des Koths nur ein Anfang können genennet werden, weil die Verhärtung desselben von wechselweisen Zusammentretungen seiner kleinsten Theilen, nach vorgegangener Ausdünstung der flüssigen Theile entstehet.


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Das Original des Werkes wurde freundlicherweise von der Universitätsbibliothek Köln zur Verfügung gestellt. Einscannen und Bearbeitung durch Kurt Stüber und Frank Al-Dabbagh, April, 2003.
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