len: denn ein solcher wird aus den wirklich
vorhandenen kränklichen Zufällen die ebenfalls wirklich vorhandene Ursache der Krankheit bestimmen, und auf eine
entscheidende Art erkennen, und nicht weniger den Ursprung der Krankheiten (zu dessen Kenntniß ihn diese Lehrart
leitet, §. 91.) regelmäßig von der Ursache selbst zu entscheiden wissen. Solchergestalt kann er ohne große Mühe jenes
wählen, und anwenden, welches dem Ursprunge entgegen gesetzet ist, wenn es mit demselben eine solche Beschaffenheit hat,
daß das Gegenmittel in unserer Gewalt sey. Durch die Gegenwart des angewendeten Gegenmittels höret das wirkliche
Daseyn des Ursprungs der Krankheit auf, und es befindet sich jenes gegenwärtig, welches der Ursache entgegen ist; mithin
wird auch selbst die Krankheit durch das ihr Widrige gehoben.
* wir sehen, daß zuweilen in Gärten die Zuckermelonen kröpfigen Auswachs haben, und aus den §. 86. 87. sind wir
belehret, daß diese Geschwulsten von der Gewalt der flüßigen Theile entstehen, und daß diese Gewalt von der zu häufigen
Feuchtigkeit als von einem Ursprunge seine Bestimmung habe. Wenn wir demnach gestoßenen Kalkstaub mit dieser Erde
vermischen, werden die Zuckermelonen im künftigen Jahre ohne Ungestalt wachsen, weil wir durch die Beymischung des
Kalks die zu viele Feuchtigkeit der Erde, und mit derselben die in die Melone wirkende Gewalt der flüßigen Theile
benahmen, oder doch mäßigten. Da demnach
|
Faxsimile (Scan) dieser Textseite.
|