Lieber Ernst! Deine zwei Briefe habe ich kurz nacheinander erhalten und bin so froh, daß es Dir gut geht, und zweitens, daß Du auf der Rückreise bist . . . Ach Ernst, ich bin so oft sehr traurig und niedergeschlagen, da ich immer noch krank bin, das böse Leiden will sich nicht verlieren und quält mich oft sehr. Wann endlich werde ich wieder frisch werden? Und meiner Wirtschaft ordentlich vorstehen können?
Die jungen Hertwigs können sich gratulieren, eine solche Reise mit ihrem verehrten Lehrer gemacht zu haben, das passiert wenigen. Ragusa muß einzig schön sein nach Deiner Beschreibung, die mir sehr gefallen hat, ich schicke sie heute an Deine Mutter. Otta war fast eine Woche zum Feste hier und besuchte mich getreulich, der gute Bruder, es tat ihm so leid, daß ich immer noch zu leiden habe, und er meinte, diese Kinderwirtschaft sei doch keine Kleinigkeit für eine Frau, läßt Dich herzlich grüßen . . . In alter Liebe Deine sehnsüchtige Frau.