Kindheit gelangen. 2. Einige brechen zwar glücklich aus der Samenhülse hervor; es ermangelt ihnen aber das
Wachsthum; sie gelangen nicht zu der, ihrem Geschlechte angemessenen Vollkommenheit; und sie verwelken und sterben
in jugendlichem Alter. 3. Nach andere, nachdem sie zwar zu ihrer gehörigen Vollkommenheit gelanget, fangen an,
theils früher, theils später abzusterben. 4. Es mangelt an Baumfrüchten, entweder in gar zu trochnen, oder gar zu
freuchten, auch in kältern Jahreswitterungen: wenigstens erwachsen sie nicht zu ihrer Größe; sie haben keinen
Geruch, bald findet man den gehörigen Geschmack nicht an ihnen, sie lassen sich nicht in die Länge behalten, sie
werden geschwind von der Fäulniß angegriffen, und verderben. 5. Das Wachsthum aller Pflanezn wird entweder durch
zu viele Tröckne, oder Feuchte, durch Kälte, oder durch Hitze augenscheinlich verhindert. 6. Die bey trochner Witterung
welkende Pflanze werden bey erfolgten Regen wiederum frsich, und erholen sich.
* Man könnte unzählig viele dergleichen Erfahrungen beybringen, wenn man nicht lieber nur die allgemeine, und
fast tägliche anführen wollte, um zu zeigen, daß hauptsächlich die Wissenschaft der Pflanzenkrankheit nicht aus
muthmaßlichen Gründen, oder verborgenen Ursachen, sondern aus untrüglichen, und einfachen Begebenheiten herzuholen ist,
wenn man doch eher der Wahrheit, als dem Lobe einer sinnreichen Erdichtung, und Einfall Gehör geben will.
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