Und übe, dem Knaben gleich, der Disteln köpft, An Eichen euch und Bergeshöhn; Musst mir meine Erde doch lassen stehn, Und meine Hütte, die du nicht gebaut, Und meinen Heerd, um dessen Gluth Du mich beneidest. Ichkenne nichts Aermeres Unter der Sonn`, als euch Götter! Ihr nähret kümmerlich Von Opfersteuern und Gebetshauch eure Majestät Und darbtet, wären nicht Kinder und Bettler Hoffnungsvolle Toren. Da ich ein Kind war, nicht wusste wo aus noch ein, Kehrtī ich mein verirrtes Auge zur Sonne, Als wenn drüber wärī Ein Ohr, zu hören meine Klage, Ein Herz, wie meinīs, sich des Bedrängten zu erbarmen. Wer half mir wider der Titanen Uebermuth? Wer rettete vom Tode mich, von Sclaverei? Hast du nicht Alles selbst vollendet, heilig glühend Herz? Und glühtest, jung und gut, betrogen, Rettungsdank Dem Schlafenden da droben? Ich dich ehren? Wofür? Hast du die Schmerzen gelindert je des Beladenen? Hast du die Thränen gestillet je des Geängsteten? Hat nich mich zum Manne geschmiedet Die allmächtige Zeit und das ewige Schicksal, Meine Herren und deine? Wähntest du etwa, ich sollte das Leben hassen, In Wüsten fliehen, weil nicht alle Blüthenträume reiften? Hier sitzī ich, forme Menschen nach meinem Bilde, Ein Geschlecht, das mir gleich sei, Zu leiden, zu weinen, Zu geniessen und zu freuen sich, Und dein nicht zu achten, Wie ich! GOETHE Je weiter Du wirst aufwärts gehn Dein Blick wird immer allgemeiner, Ein desto grösserīs Theil wirst Du vom Ganzen sehn Und alles Einzelne immer kleiner! GOETHE |
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Kurt Stüber.
Erstellt von Sebastian Högen, Juli 2001.