die mediterranen und die
atlantischen, durch idese fatale englische Meerenge vollständig voneinander getrennt undisoliert werden! Man merkt
es den englischen Soldaten, welchein Gibraltar umherstolzieren, an, daß sie sich gerade auf diesen Besitz nicht wenig
zugute tun. 4-6000 Mann englische Garnison nebst vielen englischen Privatleuten, welcher hier leben, würden uns hier
mitten nach Großbritannien hinein versetzen, wenn nicht der überwiegende Teil der Bevölkerung aus Spaniern bestände,
und außerdem noch zahlreche Araber von der gegenüberliegenden afrikanischen Küste, sowie ein höchst buntes gemischtes
Kontignent von Bewohnern der verschiedensten Punkte des Mittelmeeres - Italiener, Dalmatier, Griechen, Türken, Ägypter,
Algerier usw. die Bevölkerung von Gibraltar zu einer der buntesten und eigentümlichsten Europas machte. Ebenso
eigentümlich ist auch der Charakter der Stadt selbst, welche an der nordwestlichen Seite liegt.
Sonntag, den 17. März, mittag 12 Uhr verließen wir den afrikanischen Boden und um 3 Uhr landeten wir in Gibraltar.
Heute haben wir den höchst großartigen und interessanten Felsen mit seiner kolossalen Befestigung besucht. Heute und
gestern fanden in unserem Hotel sehr lebhabte Debatten über Darwins Theorie statt, wobei mein eifrigster Gegner ein in
der ganzen Welt umhergereister amerikanischer Methodistenprediger, mein wärmster Verteidiger ein australischer Farmer
ist.
Wir werden nun von hier übermorgen nach Granada, dann nach Madrid gehen, wo wir die erste Woche im April zu bleiben
gedenken. Am 15. April spätestens wollen wir in Paris sein, um noch 14 Tage der Weltausstellung zu schenken. In den
letzten Apriltagen denke ich direkt von Paris nach Jena zu reisen, wo ich Euch alle im besten Wohlsein wiederzusehen
hoffe. Es grüßt Euch bis dahin von Herzen
Euer treuer Haeckel.
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