Aztekische Hieroglyphen aus der Handschrift von Veletri.
Unter allen, in Italien befindlichen, mexicanischen Handschriften ist der Codex Borgianus von Veletri der grösste und wegen des Glanzes und der grossen Mannigfaltigkeit seiner Farben der merkwürdigste. Er hat vier und vierzig bis vier und fünfzig Palmi (nahe an eilf Meters) Länge, und acht und dreissig Faltungen, oder sechs und siebenzig Seiten. Er ist ein astrologischer und ein Ritual-Almanach, der in Rücksicht auf die Vertheilung der einfachen Tag-Hieroglyphen und die der Gruppen von mythologischen Figuren mit dem Codex vaticanus, von welchem eine Seite auf der dreizehenten Kupfertafel vorgestellt ist, die grösste Aehnlichkeit hat.
Die Handschrift von Veletri scheint der Familie Giustiniani angehört zu haben. Durch welchen unglücklichen Zufall sie in die Hände der Dienerschaft dieses Hauses gekommen, ist unbekannt. Kurz, letztere kannte den Werth nicht, den diese Sammlung von unförmigen Figuren hatte, und überliess sie ihren Kindern. Diesen entriss sie ein einsichtsvoller Freund des Alterthums, der Cardinal Borgia, nachdem man bereits einige Seiten oder Faltungen der Hirschhaut verbrannt hatte, auf welche die Gemählde angebracht sind. Nichts spricht für das Alterthum dieser Handschrift, welche vielleicht blos die aztekische Copie eines älteren Buchs ist, und die Frischheit der Farben, so wie die dies Codex vaticanus, könnte vermuthen lassen, dass beide nicht über das vierzehnte oder fünfzehnte Jahrhundert hinaufreichen.
Eine Menge merkwürdiger Fragen drängen sich dem Geiste beim ersten Anblick dieser Mahlereien zu. Gab es zu Cortez Lebzeiten noch hieroglyphische Gemählde in Mexico, die zur Zeit der toltekischen Dynastie, und somit im siebenten Jahrhundert unsrer Zeitrechnung verfertigt worden waren? Hatte man damals blos noch Copien von dem berühmten göttlichen Buche, Teoamoxtli genannt, das im Jahr 660 von dem Astrologen, Huematzin, zu Tula zusammen getragen wurde, und in welchem man die Geschichte des Himmels und der Erde, die Cosmogonie, die Beschreibung der Constellationen, die Eintheilung der Zeit, die Wanderungen der Völker, die Mythologie und die Moral fand. War dieser Purana der Mexicaner, das Teoamoxtli, dessen Andenken sich so viele Jahrhunderte hindurch in den Traditionen der Azteken erhalten hat, eine von den Handschriften, die der Mönchs-Fanatismus in Yucatan verbrennen liess, und deren Verlust der Pater Acosta, der unterrichteter und aufgeklärter als seine Zeitgenommen war, beklagte? Ist es zuverlässig, dass die Tolteken, dieses arbeitsame und unternehmende Volk, das viele Aehnlichkeit mit den Tschuds [ Voyages dé Pallas (Pariser Uebersetzung), B. IV. S. 282. ], oder alten Bewohnern Sibiriens hat, die Mahlerei zuerst eingeführt haben? Oder haben nicht schon die Cuitlalteken und die Olmeken, welche das Pleteau von Anahuac vor dem Einbruch der Völker von Aztlan bewohnten, und denen der gelehrte Siguenza den Bau der Pyramiden von Teotihuacan zuschreibt, ihre Annalen und ihre Mythologie in hieroglyphischen Gemählde-Sammlungen aufgewahrt? - Aber um auf alle diese wichtigen Fragen zu antworten, fehlen uns hinlängliche Thatsachen; denn die Finsterniss, in welche sich der Ursprung der Mongolischen und Tatarischen Völker hüllt, scheint sich auch über die ganze Geschichte des neuen Continents zu erstrecken.
Der Codex Borgianus wurde durch den Jesuiten Fabrega, der aus Mexico abstammte, erläutert. Während meines lezten Aufenthalts in Italien, im Jahr 1805, hatte der Ritter Borgia, der Neffe vom Cardinal dieses Nahmens, die Güte, die mexicanische Handschrift, mit ihrem Commentar, von Veletri nach Rom kommen zu lassen. Ich habe beide sorgfältig untersucht; aber die Erklärungen des Pater Fabrega sind mir an vielen Stellen willkührlich und gewagt vorgekommen. Ich habe mehrere der Figuren, welche meine Aufmerksamkeit am meisten angezogen, stechen lassen, und jeder, auf der fünfzehnten Kupfertafel vorgestellten, Gruppe die Hinweisung auf den Codex Borgianus und auf die italienische Handschrift, die ihn erklären soll, beigefügt.
No. I. Ein unbekanntes Thier, mit einem Halsband und mit einer Art von Geschirr geschmückt, aber von Pfeilen durchbohrt. Fabrega nennt es das gekrönte, das heilige Kaninchen. Man findet diese Figur auch sonst noch in mehrern Ritualbüchern der alten Mexicaner, und nach Ueberlieferungen, die in unsern Tagen noch im Munde des Volks sind, war sie das Symbol der leidenden Unschuld. In so fern erinnert diese allegorische Vorstellung an das Lamm der Hebräer, oder an die mystische Idee eines Sühnofpers, um den Zorn der Gottheit zu besänftigen. Die Schneidezähne, die Form des Kopfes und des Schwanzes scheinen anzuzeigen, dass der Mahler ein Geschöpf aus dem Geschlecht der nagenden Thiere vorstellen wollte; aber unerachtet die Füsse mit zween Hufen und einen Sporn, der nicht auf die Erde reicht, es den wiederkäuenden nähert, so zweifle ich doch, dass es ein Cavia oder ein mexicanischer Hase ist. Sollte es nicht vielleicht ein, noch unbekanntes, Säugethier seyn; das nordwärts vom Rio Gila, im Innern des Landes, gegen die nordwestlichen Gegenden von America hin wohnt?
Dieses nemliche Thier scheint mir, jedoch mit einem längeren Schwanze, noch einmal auf dem drei und fünfzigsten Blatt des Codex Borgianus vorzukommen, und die IIte Nummer meiner fünfzehenten Kupfertafel ist die Copie derselben. Herr Fabrega hält diese Figur, die mit zwanzig Hieroglyphen der Tage bedeckt ist, für einen Hirsch (Mazatl), und der Pater Rios behauptet, dass es ein astrologisches Spiel der Aerzte, und eine Mahlerei sey, die jeden belehre, der an diesem oder jenem Tage geboren worden, dass er an den Augen, im Magen oder an den Ohren leiden müsse. Wirklich sind auch die zwanzig einfachen Hieroglyphen der Tage auf den verschiedenen Theilen des Körpers angebracht.
Das Zeichen des Tags, das auf die kleine Periode von dreizehn Tagen, oder das halbe Mondlicht anfieng, wurde als in dieser ganzen Periode herrschend angesehen, so dass demnach ein Mensch, der ein einem Tag geboren wurde, dessen Zeichen ein Adler war, jedesmal, da der Adler die Woche von dreizehn Tagen regierte, alles zu fürchten oder zu hoffen hatte. Herr Zoëga [ Zoëga, S. 523 und 531. ] scheint Rios Erklärung anzunehmen; denn er findet eines auffallende Aehnlichkeit zwischen dieser Fictino und den hiatromathematischen Ideen der Egyptier. Sieht man unsre Almanache an, so findet man, dass sich diese abgeschmackten Ideen bis auf unsre Zeiten erhalten haben, weil es häufig minder vortheilhaft ist, das Volk zu belehren, als seine Leichtgläubigkeit zu missbrauchen. Ich habe diese allegorische Figur, die zur astrologischen Arzneikunst gehört, im Codex Borgianus S. 17. (Handschrift nro. 66) und in dem Codex anonymus im Vatiukan S. 54. gefunden.
No. III. V. VI. u. VII. Ein neugebohrnes Kind ist hier viermal vorgestellt. Die Haare, welche sich Hörnern gleich auf dem Scheitel erheben, deuten an, dass es ein Mädchen ist. Es wird gesäugt; man schneidet ihm die Nabelschnur ab; trägt es vor die Gottheit, und berührt ihm, zum Zeichen des Seegens, die Augen. Fabrega behauptet, die sitzenden Figuren, nro. V. und VII. seyen zween Priester, und er glaubt an dem Helm von nro. VII. den Oberpriester des Gottes Tonacateuctli zu erkennen.
Nro. IV. Vorstellung eines Menschenopfers. Ein Priester, dessen Figur unter seine unförmlichen Verkleidung kaum zu erkennen ist, reisst dem Schlachtopfer das Herz heraus. Seine linke Hand ist mit einer Keule bewaffnet, und der nakte Körper des Geopferten bemahlt. Man bemerkt Flecken auf demselben, wodurch man die Haut des Jaguars oder americanischen Tigers nachahmnen wollte. Auf der linken Seite befindet sich ein andrer Priester (Topiltzin), der auf das, in einer Nische des Tempels stehende Bild der Sonne das Blut von dem ausgerissenen Herzen giesst. Ich hätte diese Abscheu erregende Scene nicht stechen lassen, wenn die Verkleidung des Opferers nicht einige merkwürdige, schwerlich blos zufällige Aehnlichkeiten mit dem Ganesa der Hindu´s verriethe. Die Mexicaner gebrauchten Helme, die die Form vom Kopf einer Schlange, eines Krokodils oder eines Jaguars nachahmten. Man glaubt in der Maske des Opferpriesters den Rüssel eines Elephanten oder irgend eines Dikhäuters, der sich ihm in der Bildung des Kopfes nähert, dessen Oberkiefer aber mit Schneidezähnen versehen ist, zu erkennen. Der Rüssel des Tapirs verlängert sich zwar etwas mehr, als der von unsern Schweinen; allein es ist doch noch eine grosse Entfernung von diesem Tapir-Rüssel bis zu dem, im Codix Borgiana dargestellten, Rüssel. Sollten die Völker von Aztlan, als aus Asien abstammend, einige unbestimmte Kenntniss von den Elephanten aufbewahrt haben, oder, was mir noch unwahrscheinlicher vorkömmt, steigen ihre Traditionen bis zu der Zeit empor, da America noch mit den riesenhaften Thieren bevölkert war, deren versteinerte Skelette man sogar in dem Mergelboden auf dem Rücken der mexicanischen Cordilleren vergraben findet? Oder giebt es vielleicht in dem nordwestlichen Theil des neuen Continents, und in den Gegenden, welche weder Hearne, noch Mackensie, noch Lewis besucht haben, irgend einen unbekannten Dikhäuter, der, nach der Bildung seines Rüssels, in der Mitte zwischen dem Elephanten und dem Tapir steht?
Die Hieroglyphen der Tage, welche die, auf der neun und vierzigsten Seite der Sammlung von Veletri vorgestellte, Gruppe umgeben, zeigen deutlich an, dass dieses Opfer zu Ende des Jahrs nach den Nemontenmi´s oder Ergänzungstagen vorgenommen wurde. Der Sonnentempel erinnert an ein sanftes, menschliches Volk, die Peruaner. Dieser Cultus, wo der Gottheit blos Blumen, Rauchwerk und die Erstlinge der Ernten dargebracht wurden, herrschte zuverlässig in Mexico bis zu Anfang des vierzehnten Jahrhunderts. Ein Gelehrter [ Friedr. Leopold, Graf v. Stolberg, Geschichte der Religion Christi, B. I. S. 426. ], welcher sehr glückliche Vergleichungen unter den mythologischen Ideen der verschiedenen Völker gemacht, hat die Hypothese gewagt, dass sich die beiden religiösen Sekten Indiens, die Anbeter des Wischnu und die des Siva, in America verbreitet haben; dass der Peruanische Gottesdienst der des Wischnu sey, wie er in der Figur des Krischna, oder der Sonne erscheint; der blutige Cultus der Mexicaner hingegen mit dem des Siva übereinkommen, wenn er den Karakter des stygischen Jupiters annimmt. Siva´s Gattin, die schwarze Göttin, Cali oder Bhavani [ Recherches asiatiques, B. I. S. 203 u. 293. ], das Symbol des Tods und der Zerstörung, trägt in den Statuen und Mahlereien der Indier ein Halsband von Menschenschädeln, und die Veda´s befehlen, ihr Menschenopfer darzubringen. Wirklich hat der alte Cultus der Cali, dessen schreckliche Grausamkeit durch die Reform von Buddha gemildert wurde, grosse Aehnlichkeit mit dem der Mictlancihuatl, die Göttin der Hölle, und mit dem von mehrern andern mexicanischen Gottheiten; allein studirt man die Geschichte der Völker von Anahuac, so möchte man diese Aehnlichkeiten alle für blos zufällig ansehn. Man hat überhaupt kein Recht, überall, wo man bei halb wilden Völkern den Cultus der Sonne, oder den alten Gebrauch der Menschenopfer antrift, Communicatn anzunehmen; denn dieser Gebrauch könnte, statt aus dem östlichen Asien gekommen zu seyn, sehr leicht in dem Thal von Mexico selbst seine Entstehung erhalten haben. Auch lehrt uns ja die Geschichte, dass diese blutige Cultus, der an den der Cali, des Moloch und des Esus der Gallier erinnert, bei der Ankunft der Spanier in Tenochtitlan erst seit zweihundert Jahren eingeführt war.
Alle Nationen, welche vom siebenten bis zum zwölften Jahrhundert nach einander Mexico überschwemmten (die Tolteken, die Chichimeken, die Nahuatlaken, die Acolhuen, die Tlascalteken und die Azteken), bildeten eine einzige, durch Analogie von Sprachen und Sitten vereinigte Gruppe, etwa wie die Deutschen, die Norweger, die Gothen und die Dänen, welche sich alle in einer einzigen Raçe, der der germanischen Völker verlieren. Indess ist, wie wir weiter oben angezeigt haben, wahrscheinlich, dass auch andere Nationen, die Otomiten, die Olmeken, die Guitlateken, die Zacateken und die Tarasken, vor den Tolteken in der Aequinoktial-Gegend von Neu-Spanien erschienen sind. Ueberall, wo die Völker in Einer und derselben Richtung vorwärts gedrungen sind, bezeichnet die Lage des Orts, wo man sie findet, gewissermassen die chronologische Ordnung ihrer Wanderungen. Kann man z. B. daran zweifeln, dass in Europa die westlichsten Völker, die Iberier und Cantabrier, vor den Thraziern, Illyriern und Pelasgen, also vor den, Asien am nächsten gelegenen, Nationen angekommen sind?
Welches nun auch immer das relative Alter der verschiedenen, auf den Gebirgen von Mexico, dem americanischen Caucasus, niedergelassenen Menschen-Raçen seyn mag, so scheint es doch zuverlässig, dass keines dieser Völker, von den Olmeken an bis auf die Azteken, den barbarischen Gebrauch der Menschenopfer schon lange her kannte. Die erste Gottheit der Tolteken hiess Tlalocteuctli, und war zugleich die Gottheit des Wassers, der Gebirge, und der Stürme. Unter den Augen dieser Bergbewohner, auf den hohen, ewig mit Schnee bedeckten, Spitzen werden geheimnisvoll die Donner gerüstet, hieher setzen diese Völker den Autenthalt des grossen Geistes Teotl, des unsichtbaren Wesens, das sie Ipalnemoani und Tloque- Nahuaque nennen, weil es blos durch sich selbst exitiert und alles in sich umfasst. Von dieser, beinah unzugänglichen Region senken sich die Stürme, welche die Hütten zerstören, senkt sich der wohlthätige Regen herab, der die Felder belebt. Auf der Spitze eines hohen Gebirgs hatte die Tolteken das Bild des Tlalocteuctli aufgerichtet. Es war roh gearbeitet, und bestand aus einem, für heilig gehaltenen, weissen Stein (Teotetl); indem dieses Volk, gleich den Orientalen [ Millii Dissertationes selectae, S. 309. ], mit der Farbe gewisser Steine abergläubische Ideen verband. Den Blitz in der Hand, auf einem cubikförmigen Steine sitzend, und eine Vase vor ihm stehend, in welcher man ihm Caoutchouc und Sämereien darbrachte, war Tlalocteuctli dargestellt. Diesen Cultus behielten auch die Azteken bis zum Jahr 1317 bei, da der Krieg mit den Bewohnern der Stadt Xochimilco den ersten Gedanken an Menschenopfer bei ihnen erweckte. So haben uns die mexicanischen Geschichtschreiber, welche ihre Werke gleich nach der Eroberung von Tenochtitlan, zwar in ihrer eigenen Sprache, verfasst haben, die Nachrichten von diesem abscheulichen Ereigniss überliefert.
Vom Anfang des vierzehnten Jahrhunderts an lebten die Azteken unter der Herrschaft des Königs von Colhuacan. Sie wirkten am meisten zu dem Siege, den er über die Xochimilken davon trug. Als der Krieg daher beendigt war, wollten sie ihrem ersten Gott; Huitzilopochtli oder Mexitli, dessen hölzernes Bildniss auf einem, von Schilf geflochtenen, Stuhl, der Gottesstuhl, Teoicpalli genannt, sass, welcher von vier Priestern getragen wurde, und auf ihrer Wanderung an ihrer Spitze gewesen war, ein Opfer darbringen. Sie baten ihren Herrn, den König von Colhuacan, um einige Gegenstände von Wehrt, um dieses Opfer recht feierlich zu machen, und dieser König, wenn man anders den Anfürher einer, nicht sehr zahlreichen, Horde so nennen darf, sandte ihnen einen todten Vogel, der in ein grobes Tuch eingewickelt war, und schlug ihnen, um Spott und Beleidigung zu vereinigen, vor, dem Feste in eigener Person beizuwohnen. Die Azteken stellten sich mit diesem Geschenk zufrieden an, beschlossen aber unter sich, ein Opfer anzurichten, das ihren Herren Schrecken einflössen sollte. Nach einem langen Tanz um ihren Götzen führten sie vier Xochimilkische Gefangenen herbei, die sie seit langer Zeit verborgen gehalten hatten, und opferten diese Unglücklichen mit den Ceremonien, welche noch zur Zeit der spanischen Eroberung auf der Plattform der grossen dem Kriegsgott Huitzilopochtli geweihten, Pyramide von Tenochtitlan, beobachtet wurden. Die Colhuen äusserten ihr gerechtes Entsetzen vor diesem ersten Menschenopfer, das in ihrem Lande vorgekommen war. Es erweckte Besorgnisse gegen die wilde Grausamkeit ihrer Sklaven, deren Stolz sie durch die, im Krieg gegen die Xochimilken erfochtnen Siege aufgereitzt sahen, und so schenkten sie den Azteken, unter der Bedingung, dass sie das Gebiet von Colhuacan verlassen sollten, ihre Freiheit wieder.
Dieses erste Opfer hatte glückliche Folgen für das unterdrückte Volk gehabt, und Rachsucht veranlasste daher bald ein zweites, ähnliches. Nach der Gründung von Tenochtitlan durchstreifte ein Azteke die Ufer des Flusses, in der Absicht, irgend ein Thier zu tödten, das er dem Gott Mexitli darbringen könnte, und stiess auf eine Bewohner von Colhuacan, Nahmens Xomimitl. Gereitzt gegen seine alten Herren greift der Aztke den Colhuen an. Xomimitl unterliegt, wird in die neue Stadt geführt, und stirbt auf dem schrecklichen Stein, dem Idel zu Füssen.
Noch tragischer sind die Umstände, welche das dritte Opfer begleiteten. Zum Scheine war der Frieden zwischen den Azteken und den Bewohnern von Colhuacan hergestellt; allein die Priester des Mexitli vermochten ihren Hass gegen ein Nachbarvolk, bei dem sie in Sclaverei geschmachtet hatten, nicht zu bändigen. Sie sannen daher auf eine grausame Rache, und machten dem König von Colhuacan den Antrag, ihnen seine einzige Tochter anzuvertrauen, um im Tempel des Mexitli erzogen, und nach seinem Tode als die Mutter des Schutz-Gottes der Azteken angebetet zu werden. Diess ist der Wille des Idols, setzten sie hinzu, der sich durch unsren Mund erklärt. Der König ist leichtgläubig genug, seine Tochter in eigener Person nach Tenochtitlan zu begleiten. Er wird in die finstre Einfassung des Tempels geführt. Die Priester trennen Vater und Tochter; es erhebt sich ein Lärmen aus dem Heiligthum, und der unglückliche König unterscheidet nur die Seufzer seines sterbenden Kindes. Man giebt ihm ein Rauchfass in die Hände, und befiehlt ihm einige Augenblicke darauf, den Copal anzuzünden. Beim bleichen Flammenlichte sieht er seine Tochter an einen Pfosten gebunden, die Brust von Blute strömend, ohne Bewegung und ohne Leben. Die Verzweiflung lähmet ihm auf sein ganzes übriges Leben die Sinne. Er kann sich nicht rächen, und die Colhuen wagen es nicht, sich mit einem Volke zu messen, das sich durch dergleichen ausschweifende Barbarei furchtbar macht. Das geopferte Mädchen wird unter dem Nahmen Teteionan [ Clavigero, Tom. 1. S. 166, 172. Tom. II. S. 22. ], Mutter der Götter, oder Tocitzin, unsre grosse Mutter, die man mit Eva, oder der Frau mit der Schlange, Tonantzin genannt, nicht verwechseln dar, unter die Aztekischen Gottheiten versetzt.
Wo wir auf dem alten Continent Spuren von Menschenopfern finden, da verliert sich ihr Ursprung in die Nacht der Zeiten. Die mexikanische Geschichte hingegen hat uns die Erzählung der Ereignisse aufbewahrt, welche dem Cultus eines Volks, das der Gottheit ursprünglich blos Thiere und Erstlinge von Früchten darbrachte, einen so wilden, blutigen Karakter aufgedrückt haben. Ich glaubte diese Ueberlieferungen, die zuverlässig auf historische Wahrheiten gegründet sind, mittheilen zu müssen, denn ich finde sie in ihrem innigen Zusammenhang mit dem Studium der Sitten und der moralischen Entwicklung unsrer Gattung viel merkwürdiger, als die kindischen Mährchen der Hindu´s von den vielen Menschwerdungen ihrer Gottheiten. Indess will ich nicht über die Frage entscheiden, ob das Opfer der vier Xochimilken wirklich das erste gewesen ist, das dem Gott Mexitli dargebracht wurde, oder ob die Azteken nicht irgend eine alte Tradition unter sich aufbewahrt hatten, der zu Folge sie sich einbildeten, dass der Kriegs-Gott an Menschen-Opfern Gefallen finde. Mexitli war mit einem Wurfspiess in der Rechten, einem Schild in der Linken, und einem, mit grünen Federn gezierten, Helm auf dem Haupte zur Welt gekommen. Nach seiner Geburt war die Ermordung seiner Schwestern und Brüder seine erste Handlung. Vielleicht hatte man diesen furchtbaren Gott, der auch Tetzahuitl, oder der Schrecken, heisst, unter andern Klimaten bereits mit blutigem Dienste verehrt; vielleicht aber auch war sein Cultus blos dadurch unterbrochen worden, dass es dieser Nation, während sie unter Mexitli´s Führung friedlich von den Gebirgen der Tarahumara nach dem Central-Plateau von Mexico zog, an Gefangenen, und folglich an Schlachtopfern fehlte.
Seit sich die Azteken aber auf den Inselchen des Salzsee´s von Tezcuco niedergelassen hatten, lieferten ihnen ihre unaufhörlichen Kriege so viele Schlachtopfer, dass sie allen ihren Gottheiten ohne Ausnahme, selbst dem Quetzahlcoatl [ Gomara, Chronica general de las Indias (Ausg. von 1559). B. II. S. 134. ], der wie der Buddha der Hindu´s gegen diesen abscheulichen Gebrauch gepredigt hatte, und der Götting der Ernten, der Mexicanischen Ceres, Centeotl oder Tonacajohua, die die Menschen nährt, Menschen-Opfer darbrachte3n. Die Totonaken hingegen, welche die ganze toltekische und aztekische Mythologie angenommen hatten, unterschieden, als von einer andern Race abstammend, die Gottheiten, die einen blutigen Dienst foderten, von der Göttin der Felder, welche blos Opfer von Blumen und Früchten, von Mais oder von Vögeln erheischte, die sich von den Körnern dieser, den Menschen so nützlichen Pflanze nährten. Auch gab eine alte Prophezeihung diesem Volk die Hofnung zu einer wohlthätigen Reform in seinen religiösen Ceremonien, indem Centeotl, welche mit der schönen Chri oder Lakchmi der Hindu´s identisch ist, und die die Arteken, wie die Arcadier, mit dem Nahmen der grossen Göttin, oder der Ur-Göttin, (Tzinteotl), bezeichneten, am Ende über die Wildheit der übrigen Götter siegen würde, und die Menschen-Opfer den unschuldigen Gaben der Erstlinge der Ernte Platz machen sollten. In dieser Ueberlieferung der Totonaken glaubt man den Streit zweier Religionen zu erkennen, den Kampf zwischen der alten, sanften und menschlichen Gottheit der Tolteken, die dem Volke, das ihren Cultus eingeführt hatte, ähnlich war, und den wilden Göttern der kriegerischen Horde der Azteken, welche Felder, Tempel und Altäre mit Blut befleckten.
Liesst man Cortez Briefe an Kaiser Karln V., und die Denkwürdigkeiten von Bernal Diaz, von Motolinia und von andern spanischen Schriftstellern, welche die Mexicaner vor den Veränderungen beobachtet haben, die aus ihrer Verbindung mit Europa entstanden, so kann man sich nicht genug darüber wundern, wie so schreckliche Wildheit in die gottesdienstlichen Ceremonien eines Volks gekommen ist, dessen gesellschaftlicher und politischer Zustand in so vielen andern Rücksichten an die Civilisation der Chinesen und Japanen erinnert. Die Azteken begnügten sich ja nicht einmal damit, ihre Idole mit Blut zu bemahlen, wie die Chamanischen Tataren, welche den Nogats doch nur Ochsen und Schafe opfern, sondern sie verschlangen sogar einen Theil des Leichnams, den die Priester, nachdem sie ihm das Herz ausgerissen hatten, die Treppe des Teocalli´s herabstürtzten. Man kann sich unmöglich mit diesen Gegenständen beschäftigen, ohne die Frage aufzuwerfen, ob diese barbarischen Gebräuche, welche man auch auf den Inseln der Südsee bei Völkern findet, deren sanfte Sitten uns zu sehr angepriesen worden sind, von selbst aufgehört, und ob die Mexicaner [ Langle´s, Rituel des Tatars-Mantchouz, S. 18. ], auch ohne irgend eine Verbindung mit den Spaniern, noch weitere Fortschritte in der Civilisation gemacht haben würden? wahrscheinlich aber möchte diese wohlthätige Reform in ihrem Cultus, dieser Sieg der Göttin der Ernten über die Götter des Bluts, erst sehr spät Statt gefunden haben.
Das mächtigste Volk im südlichen America, die Peruaner, befolgten den Cultus der Sonne, und die grausamsten Kriege wurden von den Incas nur in der Absicht unternommen, eine sanfte, friedliche Religion einzuführen. Ueberall, wo die Nachkommen von Manco-Capac ihre Gesetze, ihre Kasten-Eintheilungen, ihre Sprachen und ihren mönchischen Despotismus hinbrachten, hörten auch die Menschenopfer auf. Im Lande von Anahuac hingegen wurde der blutige Dienst des Huitzilopochtli in dem Maas herrschend, in welchem das mexicanische Reich alle seine Nachbarstaaten verschlang. Der Grosspriester Teoteuctli (Göttlicher Herr) war gewöhnlich ein Prinz von königlichem Blute. Kein Krieg konnte ohne seinen Rath unternommen werden; die Priester selbst zogen ins Feld, und wurden zu den ersten militärischen Würden erhoben [ Die hieroglyphischen Mahlereien in Mendozas Sammlung. Thevenot. B. IV. S. 57. ]. Dadurch ward ihre Einfluss so mächtig, wie der der römischen Patrizier, die das ausschliessende Recht an die Augur´s-Stellen hatten, und in welchen ein berühmter Schriftsteller [ Schlegel, Weisheit der Indier, S. 190. ] die Spuren einer politischen Institution der Hindu´s zu erkennen glaubte.
In Mexico, wo die Zahl und Gewalt der Priester (Teopixquis) und der Mönche (Tlamacazques) beinah so gros war, als heutzutag in Thibet und in Japan, musste sich alles, was Wrikung von Religions-Fanatismus war, nur äusserst langsam verändern. Die Geschichte belehrt zu ja, dass der Gebrauch von Menschen-Opfern sich selbst unter Völkern, die welche am weitesten in der Civilisation vorgerükt waren, lange erhalten hat. Die, in den Gräbern der Könige von Thebä gefundenen, Gemählde setzen es ausser Zweifel, dass diese Opfer gleichfalls unter den Egyptiern gebräuchlich waren. [ Vogage de Denon, S. 298. Pl. XXXIV. nro. 2. - Décade égyptienne, B. III. S. 110. ]. Auch haben wir oben schon bemerkt, wie die Götting Cali in den alten Zeiten von Indien, gleich dem Saturn in Carthago, Menschen-Opfer forderte. Nach der Schlacht von Cannä wurden sogar in Rom ein Gallier und eine Gallierin lebendig eingescharrt, und noch Kauser Claudius sah sich genöthigt, durch ein eigenes Gesetz die Menschen-Opfer in dem römsichen Reiche zu verbieten. [ Sueton. C. XXV. (ed. Wolf, Vol. I. p. 48.) Plin. Hist. Nat. Lib. XXXI. C. I. Lib. VIII. C. XXII. Tertullian. apologet. adversus gentes. (Ed. Palmer, 1684. p. 41.) Lactant. Div. Instit. Lib. I. C. XXI. ] Aber noch mehr; finden wir nicht in uns viel näher gelegenen Zeiten die grausamen Wirkungen der Intoleranz mitten in einer grossen Civilisation des Menschengeschlechts, und in der Epoche einer allgemeinen Mildheit der Karaktere und Sitten? Wie verschieden sich auch die Völker in den Fortschritten ihrer Cultur zeigen, so behalten Fanatismus und Eigennutzen ihre verderbliche Macht. Kaum wird es die Nachwelt glauben können, dass es in dem civilisierten Europa, unter dem Einfluss einer Religion, deren ganzer Geist die Freiheit begünstigt, und die Heiligkeit der Menschenrechte verkündigt, noch Gesetze giebt, welche die Sklaverey der Schwarzen sanctioniren, und dem Kolonisten erlauben, das Kind von der Brust seiner Mutter wegzureissen, um es in ein fernes Land zu verkaufen. Diese Betrachtungen beweisen uns das, aber nicht sehr tröstliche, Resultat, dass ganze Nationen mit grösster Schnelligkeit in der Civilisation vorrücken können, ohne dass ihre politischen Institutionen und die Formen ihres Cultus darum sich völlig von der alten Barbarei losmachen.
Nro. VIII. zeigt die Ceremonie, mit der man das neue Feuer zur Zeit der Procession anzündete, welche alle zwei und fünfzig Jahre auf dem Gipfel eines Gebirgs bei Iztalpaloapan gehalten wurde.
Am Schlusse jedes Cyclus wurde die Intercalation bald von zwölf, bald von dreizehn Tagen, vorgenommen. Das Volk erwartete zugleich die vierte Zerstörung von Sonne und Mond, und löschte alle Feuer aus, bis die Priester bei Eröffnung des neuen Cyclus sie wieder anzündeten. Das Gemählde zeigt ein Schlachtopfer, das auf dem Opferstein ausgestrekt liegt, und einen Discus von Holz auf der Brust hat, den der Priester durch Reiben in Flammen setzt. Die Hieroglyphe vom gestirnten Himmel, welche man auf der vorhergehenden Seite der Borgia´schen Sammlung sieht, scheint auf die Culmination der Plejaden anzuspielen. Wir werden weiter untern, bei Erklärung der drei und zwanzigsten Kupfertafel, wieder auf den Zusammenhang zurükkommen, der zwischen dieser Culmination und der Eröffnung des Cyclus statt gefunden haben soll.
Die Kunst, Feuer durch Reibung von zwo, in Härte verschiedenen, Holzstücken hervorzubringen, ist sehr alt. Man findet sich bei den Völkern beider Continente, und schrieb ihre Erfindung nach Herrn Visconti, in den homerischen Zeiten dem Merkur zu [ Homer. Hymn. in Merc. V. 110. ]. Der Discus, der auf dem Körper des Schlauchtopfers liebt, und in welchem der Priester das cylindrische Holz dreht, ist der
Nro. IX. Die Figur eines todten Königs, mit geschlossenen Augen ohne Hände, die Füsse eingewickelt, und mit vier Fahnen umgeben. Sein Stuhl ist der königliche Sessel, Tlatocaipalli genannt, worauf in dem Codex Borgianus, (Fol. 9.) Adam, oder Tonacateuctli, der Herr unsres Fleisches, und Eva, oder Tonacacihua, vorgestellt sind. Dieser hieroglyphische Karakter kommt auch in dem Ritual-Almanach auf der Seite vor, welche den Cyclus von dreizehn Tagen bezeichnet, während dessen die Sonne den Zenith von Mexico erreicht.
Nro. X. Eine Allegorie, welche an die Reinigungen von Indien erinnert. Eine Gottheit, deren ungeheure Nase mit der Figur der zweiköpfigen Natter, oder der geheimnisvollen Ringelschlange geziert ist, hält einen Xiquipilli, oder einen Räucherei-Beutel, in der Hand. Auf ihrem Rücken hat sie ein zerbrochenes Gefäss, woraus eine Schlange hervorkriecht; vor ihr liegt eine andre Schlange blutend und in Stücke gehauen; eine andre, gleichfalls zerstückelte, Schlange ist in einen, mit Wasser angefüllten, Kasten verschlossen, aus welchem sich eine Pflanze erhebt. Rechts steht ein Mann in einem Topfe, und links eine, mit Blumen gezierte Frau, wahrscheinlich die wollüstige Tlamezquimilli, welche sonst auch mit verbundenen Augen vorgestellt wird. Auf demselben Blatte sieht man Aganven, welche Blut geben, wenn sie abgeschnitten werden. Bezieht sich diese Allegorie etwa auf die Schlange, welche das Wasser, die Quelle
alles organischen Lebens [ Paullinus de S. Bartholomaeo, Codices, Avenses,
p. 235. ] vergiftet, auf den Sieg Krichna's über den Drachen Kaliya, auf die
Verführung und Reinigung durch das Feuer? Offenbar deutet die Figur der
Schlange in den mexicanischen Gemählden auf zwo sehr verschiedene Ideen.
In den Reliefs, welche die Eintheilung dies Jahrs und der Cyclen anzeigen,
drükt diese Figur blos die Zeit, aevum, aus. Die, in Verbindung mit
de Mutter der Menschen (Cihuacohuatl) vorgestellte, oder von dem
grossen Geiste Teotl, wenn der die Gestalt einer Unter-Gottheit annimmt,
erlegte Schlange, ist der Genius des Bösen, ein wahrer
Die unbekleideteten Figuren, wie die in der Gruppe nro. X; und die Göttin der Wollust, Ixcuina oder Tlazolteacihua [ Codex Borgianus, Mss. fol. 73. ] genannt, kommen in den mexicanischen Gemählden äusserst selten vor. Gewöhnlich sind die STatuen ungtebildeter Völker bekleidet, und erst die Verfeinerung der Kunst stellt den nakten Körper in der natürlichen Schönheit seiner Formen dar. Auch ist es sehr bemerkenswerth, dass man unter den mexicanischen Hieroglyphen gar nichts findet, was ein Symbol der Zeugungskraft, oder den Cultus des Lingam verriethe, der doch in Indien, und unter allen Völkern, welche mit den Hindu's in Berührung gestanden haben, so verbreitet ist. Herr Zoëga hat die Bemerkung gemacht, dass das Emblem des Phallus eben so wenig in egyptischen Werken von hohem Alterthum vorkommt, und glaubte daraus schliessen zu dürfen, dass dieser Cultus nicht so alt sei, als man gewöhnlich annimmt. Diese Behauptung ist aber den Nachrichten völlig entgegen, welche Hamilton, Sir William Jones und Herr Schlegel aus dem Siva pourana [ Cataloque des manuscrits samscrits de la bibliothèque imperiale, p. 36 un 50. ], dem Kasi Khanda, und aus mehreren andern, im Samskrit geschriebenen, Werken geschöpft haben. Indess ist es ausser Zweifel, dass die Anbetung der zwölf Lingam's, welche von dem Gipfel des Imaus (Himavata) gekommen sind, nicht bis zur Epoche der ersten Traditionen der Hindus hinaufreicht. Doch muss man sich wundern, dass man unter so vielen Berührungspunkten, welche alle Verbindungen zwischen dem östlichen Asien und dem neuen Continent verrahten, keine Spur von der Verehrung des Phallus gefunden hat. Uebrigens bemerkt Herr Langlès [ Recherches asiatiques, tom. I. p. 215. ] ausdrüklich, dass die Vaichnava, oder die Anhänger des Vischnu in Indien, dieses Emblem der Zeugungskraft, welches in den Tempeln des Siva und seiner Gatting, der Göttin des Überflusses, Bhavani, verehrt wird, verabscheuen. Könnte man daher nicht annehmen, dass es auch unter den nach dem Nord-Osten verjagten Buddhisten eine Sekte giebt, welche den Cultus des Lingam verwirft, und dass wir von diesem gereinigten Buddhismus einige schwachen Spuren unter den americanischen Völkern finden?